Natur und Technik-Projektwoche im Leipziger Zoo (11.06.2007 bis 15.06.2007)
In Zusammenarbeit mit dem „Wolfgang Köhler Primaten Forschungszentrum“ Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie zum Thema „Verhalten und Intelligenz von Menschenaffen“
![]() |
Dieses Projekt war von vornherein als fächerübergreifendes Angebot zwischen Natur und Technik und dem Deutschunterricht angelegt. Die Schüler einer 4. Klasse haben in Vorbereitung der Projektwoche den Deutschunterricht einer Woche (circa 8 Unterrichtsstunden) vor dem Projekt genutzt, um in Gruppen von 2 bis 3 Schülern Vorträge und Arbeitsblätter zu den einzelnen Menschenaffenarten (Primaten) selbstständig zu erarbeiten. Diese können die Mitarbeiter des Instituts für Veranstaltungen und Führungen für andere gleichaltrige Schüler verwenden.
In der darauffolgenden Woche hielten die Schüler die Vorträge im „Wolfgang – Köhler – Primaten Forschungszentrum“ im Leipziger Zoo vor ihren Mitschülern und einigen Mitarbeitern des Instituts. Anschließend:
|
Auf diese Weise erhielten die Kinder einen relativ objektiven Einblick in die Arbeit der Verhaltensforscher und in die unterschiedlichen Lebensweisen der sechs Primatenarten (Gibbon, Oran-Utan, Gorilla, Schimpansen, Bonobo (kleine Unterart der Schimpansen), Mensch). Das Gleiche unternahm eine andere Gruppe der Klasse mit Mitarbeiterinnen des Zoo Leipzig im Bereich der Nichtprimatenaffen, so dass am Ende der Woche auch ein Vergleich der Affenarten möglich war. Die von den Kindern erarbeiteten Arbeitsblätter sind sehr gut für weitere Veranstaltungen und Führungen von anderen Kindern geeignet. |
|
Sehr bemerkenswerte und unerwartete Ergebnisse dieses Natur und Technik Projektes: Die Klasse hatte drei Schüler, die nicht vollkommen im Klassenverband integriert waren, was sich auch in der Qualität ihrer Vorträge wiederspiegelte. Bei der von den Kindern während der Veranstaltungsauswertung durchgeführten Diskussion erkannten die Kinder am Beispiel der vergangenen Woche völlig selbstständig, dass die Ursachen mit der Rangordnung in der Klasse zu tun haben könnten. Nach meiner Erfahrung ist diese Erkenntnis für Erwachse aus weltanschaulichen Vorbehalten schwierig (das heißt Kinder haben derartige Einschränkungen im Denken noch nicht, sie lernen diese gesellschaftlichen Normen erst im Laufe ihrer Kindheit). Die Kinder haben mit Erstaunen festgestellt, dass der Unterschied zwischen Mensch und Tier bezüglich ihrer Intelligenz nicht so groß ist, wie sie angenommen hatten – Bonobos können sich im Spiegel erkennen, stellen Werkzeuge her, verstehen einfache Telefongespräche und sind sogar fähig vorausschauend zu planen. Entsetzt und mitfühlend erkannten die Kinder, dass einige der Affen Zwangsbewegungen ausführten (Ursache war die frühere beengte Haltung dieser Affen in einem anderen Zoo). |
![]() |